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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Nürnberger Hof

Band 1
1426
Am Eschenheimerthurm, 1 Reichsadler, 1 Stadtadler, Stein
Am Galgenthor, 1 Reichsadler, Stein
Am Leinwandhaus, 1 Stadtadler, Holzgeschnitzt, Thüre
Am Nürnbergerhof, 2 Stadtadler im Gewölbe, Stein
Am Pfarrthurm, Glocke Carolus, 1 Stadtadler, Guß
An der Stadtbibliothek, 1 Stadtadler, Buch, Guß
Am Römer, Gitter an der Kaisertreppe, 1 Stadtadler, Eisen
Am Archiv, Gewölbe Schlußstein, 1 Stadtadler, Stein
Band 7, Seite 187
Klein Nürnberg
Hinter dem Lämmchen 8 | Eck mit dem Aliment
L.127
Mai 1860
Dieß Haus bildet das Eck eines Aliments und auf der anderen Seite mit dem Nürnbergerhofsgäßchen. Unten im Erdgeschoß hat es eine gewölbte Halle, welche auf 2 Pfeilern ruht und aus 6 Kreutzgewölben besteht, die den ganzen Raum des Hauses einnehmen. Die Verzierungen an denselben deuten auf eine sehr späte Zeit, doch weil das Ganze aus einem Guß hervorgegangen ist, macht es keinen schlechten Eindruck. Das Haus ist gebaut für ein Kaufhaus, d.h. für ein Haus, in dem im unteren Geschoß ein Waarengeschäft betrieben wird.
Dieß bezeugen die in das Gewölbe eingebundenen eisernen Haken für die Waage u.s.w. und dessen übriger Raum von einer Familie allein bewohnt wird; die zu den oberen Räumen führende Treppe liegt in einem besonders dazu angebrachten, an der nordöstlichen Ecke des Hauses in das Aliment oder Höfchen vortretenden, sechseckigten Thürmchens, das in seinem obersten Stockwerk beinahe ringsum eine entzückende Aussicht über die Stadt gewährt, und die Bewohner des Hauses, welche durch Verhältnisse und Geschäft an das dunkle winkligte Haus gekettet sind, wie dieß in früherer Zeit häufig der Fall war, hinreichend entschädigt. Frankfurt noch im Anfang dieses Jahrh. mit einem starken Gürtel von Mauern, Wällen und Festungswerken umzogen, schloß von jeher ein reges Kaufmanns- und Handwerksgeschäftsleben in sich. Die
Band 8, Seite 129
Nürnbergerhof
Hinterhäuser Mörsergasse
3. April 1874
Auf den in die Mörsergasse stoßenden Hintergebäuden wurde die Mauer, welche die Thüre mit den starken Werkstücken, die seit einiger Zeit zugemauert ist, enthält, um 3 Fuß erhöht.
Die Mauer hat überhaupt in den letzten Jahren so viele Veränderungen erlitten, daß ihr eigentlicher Originalzustand nicht wieder zu erkennen ist.
Band 8
16. Dezember 1874
Im Erdgeschoß des Hauses gleich rechts neben der Hausthür befindet sich ein Ziehbrunnen, der jedoch auf dem Boden zugedeckt ist, man sieht nur die eine Hälfte, weil die andere in die jedenfalls früher vorhandene Nische fällt. Ob er noch in Gebrauch ist (als Brunnen überhaupt), weiß ich nicht. Das Haus hat im Innern Treppengeländer mit gedrehten Stäben, überhaupt allerlei Gewinkel und ist nicht uninteressant, ebenso auch macht es von außen mit den elegant profilirten Pfeilern auf den Ecken einen schönen Eindruck. Das Ganze ist noch wenig verändert und kann als ein gutes Beispiel gelten.
Auf den Ecken befinden sich quer gestellte gemauerte Pfeiler mit höchst eleganter Profilirung, beinahe genau so wie das im benachbarten Nürnbergerhofe gelegene Haupthaus und scheint diese Bauform in jenem Stadttheil damals als Mode vorherrschend gewesen zu seyn.
Band 8
21. Oktober 1875
Das Hinterhaus, eben im theilweisen Neubau begriffen, hat höchst merkwürdige alte Brandmauern, welche in kleine Allmente sehen und an denen die Abtritte auf mächtigen Tragsteinen erkerartig vortreten, theilweise stoßen die Mauern auf die tiefer liegenden Hinterhäuser des Nürnbergerhofes und haben etwas merkwürdig Unberührtes. Wir befinden und hier im ältesten Stadttheil, und diese Ueberreste gehören mit zu den ältesten Häusern, die sich vorfinden. Leider sind dieselben auf dem Grundriß von Ravenstein nicht mit derjenigen Genauigkeit eingetragen, die für solche Forschungen wünschenswerth ist.
Band 8, Seite [unpaginiert]
Nürnbergerhof
Schnurgasse | Hinter dem Lämmchen
[kein Datum]
Band 8, Seite 213
Nürnberger Hof
12. Mai 1879
Der Hof stößt mit seinen Gebäuden auf die Schnurgasse, auf die Gegend hinter dem Lämmchen und auf die Mörsergasse. Die ältesten Theile desselben sind höchst interessant und gehören mit zu dem Besten, was man finden kann, namentlich das Haus 2 mit seinem über ihm hinwegziehenden Thorgewölbe und dem anliegenden Gewölbe. Auch im Inneren hat dasselbe noch manche interessante Theile bewahrt, ebenso wie es außen, neben dem Thorbogen ein Stück einer höchst merkwürdigen Bogenstellung zeigt. Das Haus 3 hat ebenfalls interessante innere Theile und trägt noch ganz die Spuren seiner ältesten Erbauungszeit, die ich in die zweite Hälfte des 15. Jahrh. etwa legen möchte. Haus 8 hat in seinem Unterbau Thüren mit Spitzbogen und in seinem Hausgang an der Decke zwei alte Wappensteine, s.d. Haus 6 stößt mit seinen Hinterbauten auf das Allment in der Mörsergasse, gegenüber das Haus zu den drei weißen Rossen. Im Unterbau ist es alt. Haus 10 stößt ebenfalls auf die Mörsergasse und hat daselbst eine Thür, s.d. mit einem sehr alten Säulenfragment, das darüber eingemauert ist, s.d. Das Haus selbst sowie die Häuser 12, 14 gehören dem 16. Jahrh. an und haben massive, hier und da reich verzierte Fenster und Thürstöcke, an den Thüren schöne Klopfer mit schönen Klopferblechen. In eben dieser Zeit und im Unterbau vortrefflich erhalten, beinahe noch ganz im
Band 8, Seite [214]
alten Zustand, ist das Haus 5, dessen Thüren, Fenster, Klopfer und Läden als wahre Muster gelten können, s. Abb. [R0401] [R1511] Das Haus 4, das eigentliche Gasthaus, gehört dem Anfang des vorigen Jahrh. an und macht mit seinen weit vortretenden Pfeilern auf den Ecken einen stattlichen Eindruck. Vor i[h]m befand sich früher ein sogenanntes Wetterdach, s. Abb., das ich noch gesehen und im Bilde festgehalten habe; es war dazu bestimmt, bei schlechtem Wetter die Güterwagen aus- und einzuladen und verlieh dem Ganzen einen eigenthümlichen Charakter.
Später wurde das Dach entfernt und eine Art Balkon daraus gemacht, welcher aber in allerjüngster Zeit ebenfalls weggeschafft wurde. Das Haus hat in seiner äußeren Erscheinung viel Aehnlichkeit mit den drei weißen Rossen, welches ganz in der Nähe liegt, s.d.
Die jüngsten Bauten des Hofes sind die nach der Schnurgasse hin gelegenen Häuser 7 und 9, d.h. jedoch nur in einzelnen Theilen. Die überbauten Bogen machen einen gar behaglichen Eindruck, namentlich der an der Schnurgasse, welcher auf seinem oberen Theile der Gallerie in ein kleines Gärtchen verwandelt ist.
In diesen Höfen herrschte früher ein eigenes Leben; es war wie eine Welt im Kleinen, das Fuhrmannsgetriebe und das sorglose Hantiren auf offener Straße breiteten einen ganz eigenthümlichen Klang der Wohlhäbigkeit
Band 8, Seite 217
Nürnbergerhof 1
L.128
6. September 1875
Das kleine Haus ist seit einigen Tagen bis auf den Grund abgebrochen und sind nun dadurch an dem Hause 3, das den schönen Durchgangsbogen hat, die neben demselben befindlichen spitzbogigen Thüren sichtbar geworden.
Band 8, Seite 219
Nürnbergerhof 2
L.128
22. Oktober 1875
Unter dem Hause 2 fand ich heute ein Gewölbe, dessen Eingang unter dem Thorbogen liegt und das mit seinen reichen Verzierungen mit zu dem Schönsten gehört, was wir hier in Frankfurt aufzuweisen haben; lange Zeit schon